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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Zwischen Schlankheitsdiktat und Essstörungen


Das Katholische Bildungswerk lud zum Infoabend ein. Petra Obermaier begrüßte die Gäste. Margarete Müller informierte über das FGZ. Katrin Raabe stellte die typischen Merkmale der verschiedenen Essstörungen dar und bot Hilfe an. (Fotos: Böhm)

(ub) Schlank sein um jeden Preis? Oder wenn Essen zum Problem wird. Für die beiden Referentinnen Margarete Müller vom FrauenGesundheitsZentrum Heidelberg e.V. und Katrin Raabe vom Mädchenhaus Heidelberg e.V. stehen alle Formen von Essstörungen im Mittelpunkt ihrer beruflichen Betätigung. Das Katholische Bildungswerk unter der Leitung von Petra Obermaier hatte zum Infoabend eingeladen. Für die betroffenen Menschen bestehen zahlreiche Hilfsangebote.
Margarete Müller und Katrin Raabe kamen gerne nach Eberbach, um die interessierten Zuhörer über diese Thematik zu informieren. Bei Essstörungen gelte es, den betroffenen Menschen Beratung, Selbsthilfe und Prävention anzubieten. Wenn die meist betroffenen Mädchen und Frauen das Gefühl haben, dass sie sich permanent mit den Themen Essen und Hungern, Zunehmen und Abnehmen beschäftigen, sollten sie Hilfe in Anspruch nehmen.
Seit 27 Jahren beschäftigt sich Margarete Müller mit der Thematik im von der Schließung bedrohten FrauenGesundheitsZentrum, um deren Erhalt sie momentan kämpft. Seit drei Jahren ist Diplom-Pädagogin Katrin Raabe im Mädchenhaus engagiert und hat zuvor ihre Diplomarbeit zu diesem umfassenden Thema geschrieben. In einer kurzen und knackigen Powerpoint- Präsentation stellten beide- im Dialog mit den wissbegierigen Zuhörern- die Formen der Essstörungen (ES) dar. Neben der klinischen ES mit den Formen der Magersucht, Ess- Brechsucht (Bulemie), Esssucht und latenten Esssucht gibt es noch die subklinische Form der ES, die sich durch eine "krankhafte Gesundernährung" darstellt. Diese Form wird als "Orthorexia Nervosa" bezeichnet. Wenn sich im Leben die Gedanken nur noch um die Nahrungsaufnahme und die Gewichtskontrolle dreht, gelte es zu handeln, so Raabe. Die Übergänge zwischen gesellschaftlich akzeptierten "normalen Essgewohnheiten", die oft Magersüchtige aufzeigen und "gestörtem Essverhalten" bulemieerkrankter oder esssüchtiger Menschen sind fließend, so Raabe weiter. In einem interessant gestalteten Vortrag gingen beide Referentinnen auf Fälle aus ihrer Berufspraxis ein.
Die meisten Menschen mit Essstörungen sind immer noch junge Mädchen und Frauen. Aus falscher Scham wenden sich Männer leider selten an Beratungsstellen, so Müller, obwohl auch sie häufig betroffen seien. Die Bulemie, bei der die "Fress-Kotz-Attacken" der Erkrankten häufig über Jahre hinweg unentdeckt bleiben, chronifiziert sich, wie die anderen Formen auch, bereits nach einem Jahr, erklärte Müller. Depressionen, Vernachlässigung von Interessen und Kontakten könne man bei allen Formen der Essstörungen erkennen. Die gesellschaftliche Diskriminierung sei meistens bei der Bulemie und bei der latenten Esssucht feststellbar. Dicke werden oft als "undiszipliniert" geächtet und gehänselt, wobei die Magersucht stets ein "Touch des Geheimnisvollen umgäbe und die selbst von Ärzten oft nicht ernst genommen würde". Bei der latenten Esssucht, die durch einen Kreislauf von Diät- und Hungerphasen ohne Gegenmaßnahmen zur Gewichtsregulierung gekennzeichnet ist, werde das Essen als Suchtmittel eingesetzt, um sich von Frust zu erholen oder um sich zu entspannen. Die körperliche Aktivitäten sind bei dieser Form der Essstörung stark eingeschränkt. Der persönliche Leidensdruck sei bei den Essstörungen immens hoch. Durch den Suchtcharakter ist bei Essstörungen bereits nach einem Jahr auch medizinische Hilfe geboten. Neben der Selbsthilfe können sich Interessierte auch jederzeit an Beratungsstelle wenden. In schweren Fällen ist neben der psychotherapeutischen Beratung auch eine stationäre Aufnahme in einer Klinik denkbar.
Beide Hilfseinrichtungen, das FrauenGesundheitsZentrum und das Mädchenhaus e.V., bieten zahlreiche Informationen, Gedankenanstöße und Ideen an.
Das FrauenGesundheitsZentrum Heidelberg e.V. bietet Konzepte zur Prävention von Essstörungen bei Mädchen und jungen Frauen im Internet an.
Das Mädchenhaus Heidelberg e.V. hat das Internetprojekt www.ess-stoerungen.net ins Leben gerufen, um allen betroffenen Mädchen und Frauen unbürokratische und schnelle Hilfe anbieten zu können. Kontakte können in einem betreuten Diskussionsforum geknüpft werden. Der Schwerpunkt der Arbeit von Katrin Raabe besteht in der anonymen und kostenlosen Erstberatung per E-Mail unter info@ess-stoerungen.net . Raabe möchte Essgestörten Mut machen, die angebotene Hilfe anzunehmen und sich professionelle Hilfe vor Ort zu suchen. Zusätzlich werden auch Workshops zur Prävention von Essstörungen und Fortbildungen für Multiplikatoren angeboten. Das Mädchenhaus ist im Internet erreichbar.

Infos im Internet:
www.fgz-heidelberg.de
www.maedchenhaus-heidelberg.de

20.03.05

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