WERBUNG


Volksbank Neckartal

Gelita

Sparkasse Neckartal-Odenwald

Werben im EBERBACH-CHANNEL

www.EBERBACH-CHANNEL.de / OMANO.de
29.03.2024
                   WhatsApp-Kanal
Das Wetter in: 
EBERBACH
 STARTSEITE  |  VIDEOS  |  TERMINE  |  DISKUSSION  |  ANZEIGENMARKT 

Nachrichten > Kultur und Bildung

Erinnerungen an den DDR Unrechtsstaat


(Foto: privat)

(bro) (rod) Anlässlich des Feiertages zum Tag der Deutschen Einheit hatte Geschichtslehrer Martin Dittmers von der Theodor-Frey-Schule den bekannten Publizisten Dr. Wolfgang Welsch für Mittwoch, 5. Oktober, zu einem Vortrag eingeladen, in dem dieser über seine traumatischen Erfahrungen mit dem totalitären Regime der ehemaligen DDR berichtete. Der stellvertretende Schulleiter Günter Link begrüßte den Gastredner und bedankte sich für dessen Engagement für die Schule.

An Welschs ergreifendem Vortrag in der Aula nahmen über 100 Schüler aus der neu eingerichteten Wirtschaftsoberschule und den Berufskollegs zur Erlangung der Fachhochschulreife teil, die das Thema im Geschichtsunterricht vorbereitet hatten und zum Abschluss viele interessierte Fragen stellten.

Gleich zu Beginn stellte Welsch die Frage in den Raum: „Was antworten Sie Menschen, die behaupten, in der DDR - oder auch im Dritten Reich unter Adolf Hitler - sei doch nicht alles schlecht gewesen.“ In den folgenden Ausführungen machte er klar, dass er solche Aussagen für eine Verharmlosung totalitärer, menschenverachtender Regimes hält und führte als Beweis seine Lebensgeschichte an.

Wolfgang Welsch war im Jahr 1964, drei Jahre nach dem Bau der Mauer, nach einem missglückten Fluchtversuch verhaftet worden und so in die Fänge des Staatssicherheitsdienstes der DDR geraten. Es folgten jahrelange Gefängnisaufenthalte in den Stasi-Gefängnissen, Misshandlungen und Folterungen. Im Jahr 1971 wurde er in einer gemeinsamen Aktion von Amnesty International und der Bundesrepublik „freigekauft“ und er begann nun vom Westen aus das Unrechtsregime der DDR zu bekämpfen. Insgesamt konnte er 220 Menschen zur Flucht verhelfen. Hierdurch, sowie durch zahlreiche Publikationen über seinen Erfahrungen in der DDR, war er wiederum ins Visier der „Stasi“ geraten, die ihn zu „Staatsfeind Nr.1“ erklärte und mehrfach versuchte, ihn zu ermorden. Er überlebte die Mordversuche nur knapp und konnte im Jahr 2000 seine Autobiografie „Ich war Staatsfeind Nr.1“ veröffentlichen, die 2004 unter dem Titel „Der Stich des Skorpion“ mit namhaften Schauspielern wie Hannes Jaenicke, Matthias Brandt u. a. verfilmt wurde.

Und so kämpft Wolfgang Welsch durch Vorträge in Stiftungen, Institutionen, Parteien, an Schulen und Universitäten unermüdlich weiter gegen das Vergessen und Verklären der tatsächlichen Verhältnisse im ehemaligen SED-Staat, gegen Gleichgültigkeit und Desinteresse gegenüber der letzten Diktatur auf deutschem Boden. Nachdrücklich setzt er sich auch dafür ein, den aktiven Widerstandskämpfern der DDR und den vielen politischen Häftlingen eine entsprechende Anerkennung und angemessene Entschädigung zukommen zu lassen, eine Forderung, die wohl jeder seiner Zuhörer nach dem packenden Vortrag nur unterstützen kann.

07.10.11

Lesermeinungen

Lesermeinung schreiben

[zurück zur Übersicht]

© 2011 www.EBERBACH-CHANNEL.de / OMANO.de Druckansicht
eMail senden nach oben

[STARTSEITE]    [VIDEOS]    [TERMINE]    [DISKUSSION]    [ANZEIGENMARKT]
©2000-2024 maxxweb.de Internet-Dienstleistungen
[IMPRESSUM] [DATENSCHUTZERKLÄRUNG]


WERBUNG


Werben im EBERBACH-CHANNEL

Bestattungshilfe Wuscher

Catalent

Zorro