Ensemble Vis à Vis zu Gast

(cr) (hiho) Am Samstag, 2. Juni, hatte der Verein Kunstpflege Hirschhorn das Musikensemble Vis à Vis zu Gast.

Das Publikum bekam ein Konzert zu hören, von dem nicht nur Vereinsmitglieder meinten, dass dieses Ensemble in jeder Metropole der Welt bestehen könne. Vis à Vis ist ein Musikensemble aus professionell ausgebildeten Künstlern mit einem internationalen Musik-Repertoire. Schon während ihres Studiums an der Musikhochschule „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig begegneten die Mitglieder sich und begründeten mit ihrer klassischen Ausbildung den heutigen Erfolg als musikalische Grenzgänger. Sie verstehen eine Musik zu machen als Dialog, in dem klassische Sätze auf Klänge des Jazz treffen, in dem Klezmer Tango begegnet und in dem Fingerspitzengefühl auf Leidenschaft stößt.
Das Ensemble hat sich der vielförmigen Sprache der Musik verschrieben, all ihr Kontrast und ihre Komplexität wurzeln doch in einer gemeinsamen, simplen Idee: der Begegnung. So erklärt sich auch ihr Name: Die Musiker konzertieren miteinander „auf Augenhöhe“ - quasi „vis-à-vis“. So führt diese außerordentliche Besetzung mit Klarinette, Bassklarinette, Klavier, Bandoneon und dem Gesang der Kubanerin Jane Maturell den Zuhörer in eine facettenreiche Stimmung und führt ihn in eine vielfarbige Klangwelt ein.
Das Quartett jonglierte gewandt mit mehreren musikstilistischen Bällen und sorgte so für ein spannungsgeladenes Konzert. Eröffnet wurde mit einem Klezmerstück von Helmut Eisels „Ursulas Freilach“ bevor es weiterging, mal zu dritt mit „Clarinettango“ von Roberto Pansera oder zu zweit , wo Martin Albrecht (Klarinette, Bassklarinette) und Robert Herrmann am Piano - beide virtuose Musiker - ihr ganzes Können bei dem Stück “Badeken di Kallah“ von Jacoov Rigler und „Three East“ von John Abercrombie demonstrieren konnten. Auch mal ganz solo gab es mit Michael Dolak (Bandoneon), der die fesselnde Leidenschaft des argentinischen Tango nuevo mit Intensität zum Ausdruck brachte. Virtuos huschten seine Finger über die Knöpfe seines Instruments und lockten die hinreißenden Melodien Piazzollas hervor. Einen nachhaltigen Eindruck hinterließ auch Jane Maturell, die sowohl die streng klassische Schiene mit Franz Schuberts „An die Musik“ als auch den Jazz mit „Armandos Rumba“ von Chick Corea bediente.

Nach zwei Zugaben durften die Musiker dann Feierabend machen, obwohl das Publikum noch gerne weitergehört hätte. Das Konzert wurde unterstützt durch die Sparkassenstiftung Starkenburg.

08.06.12

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