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Nachrichten > Kultur und Bildung

Der Meister im hessischen Dummbabbeln


(Foto: Thomas Wilken)

(tom) Der Meister ist wieder da. Gut, Maddin würde man normalerweise anders titulieren als den unangefochtenen Chef im Ring. Aber der hessische Comedian hat ein Selbstbewusstsein mindestens so groß wie sein Mund breit ist - also immens. Und deshalb geht es nicht unter diversen Superlativen, nicht nur was seine Person, sondern auch seine Anziehungskraft aufs weibliche Geschlecht betrifft. „Meister Maddin“ eben, der kürzlich der Carneval Gesellschaft als Veranstalter eine ausverkaufte Alte Turnhalle bescherte.

Das Publikum hatte er schnell auf seiner Seite, auch wenn seine Hommage an Beerfelden die eine oder andere Schleimspur auf der Bühne hinterließ. Er war nie in der Oberzent-Stadt, so Maddin grinsend (und wer ihn kennt, weiß, wie breit dieses Grinsen ist), „aber es war schon immer mein größter Traum“. Denn wer hierher kommt, „der hat es geschafft“.

Flugs waren auch die ersten Opfer in der ersten Reihe rausgedeutet, die als willkommene Zielscheiben bei den diversen Gags herhalten durften. Dieter, Diana und Doschun wünschten sich danach sicherlich, sie hätten sich einen Platz weiter hinten gesucht und wären nicht so sehr auf Tuchfühlung mit dem Meister des verqueren Humor gegangen. Aber mitgefangen, mitgehangen: Die drei machten ihre Sache so gut, dass selbst dem Dummbabbler per excellence das eine oder andere Wort der ernsthaften Begeisterung über die Lippen kam.

Überhaupt: Einer wie Maddin Schneider kann eigentlich nur Komiker werden. Sein, positiv formuliert, extravagantes Aussehen prädestiniert ihn geradezu für den Job. Gut, als Quatschmacher könnte er vielleicht noch den Clown im Kindergarten geben, aber möglicherweise würde er dort sogar den Kleinsten auf den Nerv gehen. Dann doch besser gutes Geld vor eine Meute williger Fans verdienen, denen er lang und breit aus seinem Gefühlsleben erzählen kann und die auch die etwas flacheren Gags gerne goutieren.

Breites Grinsen von einem Ohr zum anderen, dazu breitestes Hessisch in seiner gedehnten, leicht einschläfernden Variante, rollende Augen, dass einem schon beim Zuschauen schwindlig wird, eine hagere Figur, sodass sich jede Diätkur danach die Finger schlecken würde: nein, Maddins Vorzüge sind eindeutig nicht körperlicher Art. Die Kleiderauswahl mit weißem Hemd, das um den schmalen Oberkörper schlottert, und den weiten, beigefarbenen Hosen über dünnen Stelzen sind ebenfalls dazu geeignet, nicht von seinem besten Kapital abzulenken: dem schiefen Schlappmaul.

Wobei: Das wäre nichts ohne seine Oma. Deren Weisheiten, immer mal wieder ins Programm eingestreut, sind fast die besten Lacher, weil einfach und doch treffend. Hessische Dorfweisheiten eben. Wie von den Leuten, „die ich jetzt schon gerne vermissen täte“. Oder das Einfache, das total simpel klingt. Und natürlich: „Die Seele einer Frau und das Innere von Lewwerworscht bleiben ewig unerforscht.“

Aber eigentlich geht es dem Komiker in seinem neuen Programm um den Zusammenhang zwischen Hessen und Indien. Einen hat er natürlich schnell gefunden, die „Grün‘ Soße“, vulgo Curry. Oder Babbal-Yoga, das total entspannt - im Anfangsstadium Dummbabbeln genannt. Und genau hier ist natürlich der Meister am Werk, kennt Maddin aus dem Effeff, wovon er spricht - oder babbelt. Und weiß sich auf einer Ebene mit Sportlern und Politikern, die das bis zum Exzess beherrschen.

Diverse Sprechübungen machten auch den aus dem Badischen eingewanderten Besuchern klar, dass sie nicht ohne eine große Dosis Hessisch wieder zurück an den Neckar dürfen. Der Schlabberlabbe oder der Schoggelaaaaadehaaaaas sind perfekte Beispiele dafür, wie sich mit urhessischen Mantras das Herz-Chakra öffnen lässt. Und dann noch der Flenn-Club nach Maddins Beziehungsende, der sich dem Heul-Sauf-Yoga verschrieben hat.

Manchmal bleibt es bei seinen Monologen allerdings auch unerforscht, warum die besonders witzig sein sollen. Andererseits haut Maddin dann aus dem Nichts einen solchen Kracher raus, dass sich der Saal wieder vor Lachen biegt. Was heißt, dass seine Fans in Beerfelden absolut auf ihre Kosten kamen.

26.04.17

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