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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Erinnerungen an jüdisches Leben in Eberbach


(Foto: Claudia Richter)

(cr) Anlässlich des Israelsonntags lud am vergangenen Wochenende die evangelische Kirchengemeinde zu einem Gottesdienst ein. Am Nachmittag wurde ein geführter Besuch des jüdischen Friedhofs am Ohrsberg angeboten.

Der Gottesdienst am Sonntagmorgen, 8. August, stand ganz im Zeichen des Jubiläums “1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland”. In der Michaelskirche wurden unter anderem literarische Beiträge aus der jüngeren jüdischen Literatur vorgetragen.

Den geführten Besuch gegen 18 Uhr auf dem jüdischen Friedhof bereiteten Irmtraud Fischer, Ute Krey und Petra Eveline Rupp gemeinsam mit Alexander Bartmann unter der Federführung von Pfarrer Gero Albert vor. Neben Informationen über Bestattungsrituale und über den Friedhof selbst, der im Jahr 1891 angelegt wurde, hörten die über 40 anwesenden Gäste Lebensgeschichten von jüdischen Eberbacher Bürgerinnen und Bürgern.

Menschen jüdischen Glaubens, die vor der Nazizeit in Eberbach angesehene Geschäftsleute und Handwerker waren, konnten in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg vor dem Nazi-Regime teilweise fliehen, viele wurden deportiert. In Eberbach erinnern in der Innenstadt “Stolpersteine” an Familien, die einst hier beheimatet waren. Der jüdische Friedhof, der Eigentum der israelitischen Religionsgemeinschaft ist und von der Stadt Eberbach gepflegt wird, wurde damals für 131 Gräber ausgelegt. Heute erinnern noch 42 Grabsteine an die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger.

Eindrucksvoll erinnerte die Arbeitsgruppe an Schicksale verschiedener Frauen und Männer, von denen einige ihre letzte Ruhe am Ohrsberg fanden. So auch Alfred Freudenberger, der ein Geschäft in der Innenstadt betrieb, das in der Reichspogromnacht zerstört wurde. Den Eberbacher Anhängern der SS musste Freudenberger als Synagogenvorsteher die Schlüssel der Synagoge übergeben, die wie viele jüdische Einrichtungen in dieser Nacht den Flammen zum Opfer fiel. Als Freudenberger etwa ein Jahr später starb, sei sein Leichnam unter Gejohle auch aus den Reihen der Eberbacher Geschäftstreibenden zum Friedhof geleitet worden, so die Mitglieder der Arbeitsgruppe bei ihren Erzählungen. Ebenso wurde an Siegfried David erinnert, der später seinen Namen änderte und als Prof. Dr. Dr. Sante David im Jahr 1991 bei der Enthüllung eines Gedenksteins auf dem jüdischen Friedhof anwesend war und der im Jahr 2002 den goldenen Ehrenring, die höchste Auszeichnung für Verdienste um die Stadt Eberbach nach der Ehrenbürgerwürde entgegen nehmen konnte (wir berichteten). David lebte zuletzt in Florenz und verstarb im Dezember 2007 im Alter von 99 Jahren.

Am 4. November soll eine weitere Veranstaltung im Jubiläumsjahr stattfinden. Um 19 Uhr ist eine Begegnung mit Gästen aus der Jüdischen Kultusgemeinde Heidelberg im evangelischen Gemeindehaus am Leopoldsplatz geplant.

11.08.21

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