Geflüchtete im Gemeindehaus begrüĂt - Spendenaktionen laufen weiter (Fotos: Claudia Richter/privat)(cr) In Eberbach laufen weiterhin Hilfsaktionen für Menschen, die vor dem vom russischen PrĂ€sidenten Wladimir Putin begonnenen Krieg aus der Ukraine geflohen sind oder noch im Land versuchen zu überleben. Heute fand für die Geflüchteten, die in Eberbach angekommen sind, eine BegrüĂungsveranstaltung statt.
Grausame Bilder über unfassbare Verbrechen gegen das ukrainische Volk sind tĂ€glich in den Medien zu sehen. Millionen Menschen sind auf der Flucht innerhalb der Ukraine und in europĂ€ische LĂ€nder, darunter auch nach Deutschland. In Eberbach sind inzwischen rund 100 Menschen angekommen.
Heute wurden die Familien, fast ausschlieĂlich Frauen mit Kindern und Jugendlichen zu einem âWillkommenskaffeeâ ins evangelische Gemeindehaus am Leopoldsplatz eingeladen. Organisiert wurde dieses Treffen von ehrenamtlich TĂ€tigen, um den neuen Mitbürgerinnen und Mitbürgern unter anderem die Möglichkeit zum Kennenlernen zu geben.
Bürgermeister Peter Reichert und weitere Rednerinnen verschiedener Institutionen begrüĂten die GĂ€ste, die vom Arbeitskreis Asyl (AKA) und von der evangelischen Kirchengemeinde zu GetrĂ€nken und Kuchen eingeladen wurden. Von Seiten der Stadt wurde der Aktionskünstler âJeremyâ engagiert, der nicht nur die Kinder mit Blumen und Tieren aus Luftballons erfreute. Das Rahmenprogramm gestalteten die Anwesenden selbst auf einer âoffenen Bühneâ mit Gedichten und Liedern. Informationen über die Möglichkeiten von Deutschkursen bei der Volkshochschule gab Melanie Potoski, stellvertretende Leiterin der VHS.
Von der Initiative âUkraine-Hilfe Eberbachâ waren Natalie Reinig und Sandra WĂ€sch vorort. Die beiden Frauen organisieren Transporte gespendeter Hilfsgüter an die polnische Grenze sowie über den Verein âDeutsche HumanitĂ€re Hilfe Nagold e.V.â direkt ins Kriegsgebiet. Zu Beginn des Ăberfalls auf die Ukraine konnten Sachspenden im katholischen Pfarrheim abgeben werden (wir berichteten). Mitte MĂ€rz sind Reinig und WĂ€sch in die RĂ€ume des noch immer leer stehenden âDr.-SchmeiĂer-Stiftâ umgezogen, wo nach wie vor Lebensmittel, Hygieneartikel und Matratzen abgegeben werden können. âWir brauchen weiterhin Sachspenden und vor allem Geldspenden, um Lebensmittel kaufen oder den Sprit für die Hilfstransporte zahlen zu könnenâ, so die beiden ehrenamtlich TĂ€tigen. Unterstützt werden die beiden Frauen inzwischen von bis zu zehn Helferinnen und Helfern aus Eberbach und bis zu 20 Menschen, die selbst aus der Ukraine geflüchtet sind.
Die Hilfsbereitschaft in Eberbach sei sehr gut, freuen sich Reinig und WĂ€sch. Besonders gerührt habe sie eine Geldspende in Höhe von 20 Euro. Marie, eine Schülerin der fünften Jahrgangsstufe am Hohenstaufen-Gymnasium, habe in ihrer Klasse für Menschen in der Ukraine gesammelt. Ihre Mitschülerinnen und Mitschüler hĂ€tten ihr Taschengeld dafür gespendet.
Unkompliziertes Spenden ermöglicht unter anderem auch Gerhard Kessler, GeschĂ€ftsführer des REWE-Markts in Eberbach. Kundinnen und Kunden können an der Kasse beispielsweise 10 Euro für die âUkraine-Hilfe Eberbachâ spenden. Kessler und sein Team packen für diesen Betrag die Produkte, die Reinig und WĂ€sch für ihre nĂ€chsten Hilfstransporte dringend benötigen. Der nĂ€chste Transport ist am 30. April geplant.
Informationen über die Ukraine-Hilfe gibt es telefonisch unter 0176 83014706, oder vorort im Dr. SchmeiĂer Stift in der LuisenstraĂe (Eingang ehemaliges Schwimmbad). Geldspenden werden erbeten auf das Konto des Eberbacher Vereins âKaritative Dienste St. Elisabeth e.V.â, IBAN DE50 6729 1700 0021 5143 06, Stichwort âUkraineâ.
10.04.22
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