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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Klimaschutz kommt in Eberbach noch nicht in Fahrt


Mitglieder der Klimainitiative bei der Vorstellung des Klimaberichts. Die Grafik unten zeigt das Potenzial für Photovoltaik in Eberbach in Kilowatt-Peak gemäß Energieatlas (grüne Linie) und den Trend bei der aktuellen Ausbaugeschwindigkeit (orange). (Foto/Repro: Hubert Richter)

(hr) Die Klimainitiative Eberbach präsentierte heute ihren ersten Klimabericht. Er zeigt vor allem eins: Es geht in Eberbach zu langsam voran in Richtung Klimaneutralität.

Vor über einem Jahr, am 18. März 2021, beschloss der Eberbacher Gemeinderat mit knapper Mehrheit, dass die Stadt bis 2035 “klimaneutral” werden soll (wir berichteten). Für die Klimainitiative war es nun an der Zeit, einmal den “Stand der Dinge” zusammenzutragen und im “Klimabericht 2022” zu veröffentlichen. Denn es bleiben nur noch 13 Jahre, um das engagierte Ziel zu erreichen.

In seinen Kernaussagen ist der Klimabericht ernüchternd: Obwohl der “Meilensteinplan” mit den wesentlichen Maßnahmen zur Klimaneutralität Ende 2021 hätte vorliegen sollen, ist er bis heute noch nicht in Sicht. Sofortmaßnahmen wurden bisher nicht umgesetzt, die dafür bereitgestellten Haushaltsmittel in 2022 noch nicht angetastet. Es gibt auch mit zweijähriger Verspätung immer noch keinen Zeitplan zur Installation von Photovoltaik auf städtischen Dächern, und der Grundsatzbeschluss vom März 2021 hat zu keinem erkennbaren Umsteuern in der Stadt geführt.

Weil der offizielle “Meilensteinplan” noch fehlt, hat die Klimainitiative für ihren Bericht selbst eine Reihe von Kriterien zusammengestellt, anhand derer versucht wurde, den Stand der Umsetzung in Eberbach einzuschätzen. Eingeteilt sind die Kriterien in die vier Bereiche “Strukturen” (Personal, Bürgerbeteiligung usw.), “Energie” (erneuerbare statt fossile), “Gebäude” und “Mobilität” (weniger Autoverkehr). Ergebnis: So gut wie nichts ist “in Arbeit”, die wenigsten Maßnahmen sind “abgeschlossen”, die meisten Kriterien tragen die Vermerke “verzögert/fehlt” bzw. “gescheitert”.

Die Stadtverwaltung verweist in ihren regelmäßigen Kurzberichten in den Gemeinderatssitzungen meist darauf, dass es in der Klimaschutzabteilung Personalausfälle gebe. Die Klimainitiative kritisiert, dass der Klimaschutz in Eberbach im Stadtbauamt angesiedelt wurde anstatt zur “Chefsache” gemacht worden zu sein, und dass nicht rechtzeitig auf Personalengpässe reagiert worden sei. So habe beispielsweise eine Klimaschutz-Mitarbeiterin im Januar 2022 gekündigt, aber die Stelle sei erst im April neu ausgeschrieben worden. Die Initiative zitiert Bürgermeister Peter Reichert aus seiner Haushaltsrede im Oktober 2021, Klimaschutz werde “das mit Abstand größte Projekt der nächsten Jahre”, und eine Passage aus dem Gemeinderatsbeschluss vom März 2021: “Mit der Umsetzung des Ziels ist sofort zu beginnen”. Für beide Aussagen fehlen den Klimainitiatoren bislang Taten.

Wir bieten den Klimabericht 2022 hier als PDF-Dokument (2 MB) zum kostenlosen Download an. Gedruckte Exemplare werden in den beiden Eberbacher Buchhandlungen, in Barbara’s Beauty Boutique, in der Schneiderei “Das Atelier” und im Bioladen zur kostenlosen Mitnahme ausgelegt.

Immerhin ein Tagesordnungspunkt der gestrigen Gemeinderatssitzung befasste sich mit dem Klimaschutz und wäre im Klimabericht der Initiative unter “Strukturen” zu vermerken: Der Fortschreibung der Kooperationsvereinbarung zum Klimaschutz mit dem Rhein-Neckar-Kreis wurde einhellig zugestimmt. Diese Kooperation besteht bereits seit 2014 und soll laut Beschlussvorlage nun “noch mehr sichtbare Ergebnisse im Klimaschutz” bringen.

Ebenfalls in der gestrigen Ratssitzung stellte CDU-Stadtrat Heiko Stumpf für seine Fraktion einen Minderheitenantrag, wonach geprüft werden solle, ob die ehemalige Bauschutt- und Erdaushubdeponie am Breitenstein für die Solarstromgewinnung geeignet ist. Bürgermeister Peter Reichert will in einer der nächsten Sitzungen darüber abstimmen lassen, ob diese Prüfung erfolgen soll.

Infos im Internet:
www.omano.de/download/43483/2022_07_01_klimabericht2022.pdf
www.klimainitiative-eberbach.de/klimabericht2022

01.07.22

Lesermeinungen

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Von Wissender (11.07.22):
Einen großen Dank an die Klimainitiative für ihren Einsatz! Lassen Sie sich nicht unterkriegen... Es muss sich mehr bewegen! Längst gehört zum Beispiel eine städtische Grundsatzentscheidung her zum Umbau vom Gasnetz in Eberbach zu einem zukunftsfähigen Wärmenetz (zum Beispiel durch Einbindung von Geothermie oder Wasserkraft). Viele Hausbesitzer stehen mit Fragen vor der alten Heizung und wissen derzeit nicht recht weiter. Eberbach könnten hier eine Vorreiter-Rolle einnehmen wenn man auch seitens der Stadt mehr Energie bei solchen Fragen investiert.

Von Wimmersbacher (11.07.22):
Ich frage mich ob der Gemeinderat die nötige Kompetenz hat, an einer Abstimmung teil zu nehmen damit eine Prüfung stattfinden soll. Im Gegenzug sollte man den Gemeinderat prüfen inwieweit eine Kompetenz vorhanden ist.
Zum Thema "Abwandern des Personals" das kam bei den Verantwortlichen Mitarbeitern wohl noch nicht an, ansonsten hätte man ja reagiert, oder?

Stattdessen versucht man nicht einmal langjährige motivierte Mitarbeiter zu halten!

Traurig!!



Von Marlon (08.07.22):
Das spricht fĂĽr sich - es muss erst im Gemeinderat eine Abstimmung erfolgen. Bevor eine kleine PrĂĽfung erfolgt. Wenn die Verantwortung hierzu bereits zu groĂź ist selbständig tätig zu werden, dann ist das einfach nur traurig. Dann lieber hinter einem Beschluss verstecken, damit keiner Schuld ist. Umständlicher geht´s wohl kaum. FrĂĽher wurde das durch die Verwaltung einfach schnell erledigt und anschlieĂźend ĂĽber die Ergebnisse abgestimmt.

Das Thema flüchtendes Personal in der Verwaltung wird auch weiterhin den Gemeinderat beschäftigen. Hierzu gibt es viele offene Fragen die von der Verwaltung derzeit nicht beantwortet werden.


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