28.03.2024

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Regisseurin Sabine Bode will die Oper an heutiges Erleben heranholen


Kilian (Holger Ries) im biederen 50-er Jahre-Look mit den anderen Schützen (Foto:Festspiele)

(jc) (hf)Das "Freischütz"-Volk feiert an Bierbänken ein Schützenfest, Kuno leitet die Versammlung, vorbereitet wird eine Hochzeit – Sabine Bode bringt Carl Maria von Webers Oper in einem Vereinsmilieu auf die Bühne, das man sofort nachvollziehen kann. Am Freitag, 8. August, 20 Uhr, ist Premiere in Schloss Zwingenberg, weitere Vorstellungen folgen am 15. und 23. August.
Als Zuschauerin hat die freischaffende Regisseurin den Zwingenberger "Freischütz" 2002 erlebt, der in Zeiten des Bauernkriegs angesiedelt war. Deshalb erzählt sie die Geschichte um Liebe und Versuchung durch das Böse aus einem ganz neuen Blickwinkel: näher am heutigen Erleben.
Wenn Agathe eine verträumte Heftchen-Leserin ist, Ännchen eine Freundin, die schon allerhand erlebt hat und Kaspar einer, der als Außenseiter gleichzeitig Angst macht und doch Neugierde weckt, dann kann man das aus heutiger Sicht gut nachvollziehen.
Die Dialoge sind gestrafft. Auch das Auge kann etwas erleben: Wenn Jäger feiern, passt auch der Hochsitz dazu. In den Massenszenen an den Biertischgarnituren kann sich der fast 60-köpfige Festspielchor richtig gut in Szene setzen. Und die bunten 50-er Jahre Kostüme mit Petticoat und Tupfen tun ein Übriges.
Unverändert erstrahlt Webers Musik. Wieder erwartet das Publikum eine starke Besetzung mit Kerrie Sheppard als Agathe, Janice Creswell als Ännchen, Yuriy Svatenko als Max und Prof. Brian McIntosh als Kaspar. In ihre Paraderollen schlüpfen Hans-Josef Overmann als Fürst, Holger Ries als Kilian und Alois Schnorrberger als Kuno. Den Eremiten singt Mario Klein, Natalie Niederhofer ist Brautjungfer.
Die musikalische "Basis" liefern der Festspielchor unter der Leitung von Ria Günther und das Festspielorchester unter David Coleman. Das Bühnenbild stammt von Lukas Noll. Sabine Bode kommt vom Stadttheater Würzburg, wo sie ab 1994 als Regieassistentin, Abendspielleiterin und Inspizientin mit Spielverpflichtung arbeitete. Seit 1998 ist sie freischaffende Regisseurin.
Im weiteren Programm der Schlossfestspiele stehen "Hoffmanns Erzählungen" (9.,10.,16. und 22. August), zwei Matineen am 10. und 17. August, der "Kleine Hoffmann" für Kinder am 22. August, 15 Uhr, sowie zwei Nachtkonzerte mit Franz Mazura zur "Kreutzersonate" am 17. und 21. August. Mit einem Abschlusskonzert am 24. August, 11 Uhr in der Evangelischen Kirche Waldbrunn-Strümpfelbrunn klingen die Festspiele aus.
Die Zufahrt zum Schloss ist nicht möglich. Wie immer fahren zu den Opern- und Operettenvorstellungen Pendelbusse. Allerdings zwingen die Bauarbeiten am Bahnhof Zwingenberg zu Änderungen bei der Abfahrt. Weil am Bahnhof weniger Parkplätze bestehen, müssen die Besucher verstärkt entlang der Bahnhofstraße in Richtung Wohngebiet auf der Höhe parken. Um den Fußweg kurz zu halten, fährt der Pendelbus ab dem Feuerwehrgerätehaus gegenüber vom Bahnhof. Ein zweiter Pendelbus startet an der Bundesstraße 37 in Höhe der Abzweigung in Richtung Bahnhof, denn auch längs der Bundesstraße darf geparkt werden. Dieser Pendelbus fährt nach Vorstellungsende wieder zurück zur B 37. Die Haltepunkte beider Pendelbusse sind gekennzeichnet. Karten und Auskunft gibt es beim Festspielbüro in 69439 Zwingenberg, Telefon (06263)771.

E-Mail-Kontakt: info@schlossfestspiele-zwingenberg.de

Infos im Internet:
www.schlossfestspiele-zwingenberg.de


05.08.03

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