Englische Soldaten prügelten sich mit Spätaussiedlern

(hr) (pol) In der vergangenen Nacht gerieten sich in einer Gaststätte am Neuen Markt mehrere englische Soldaten und eine Gruppe in Eberbach wohnender Spätaussiedler massiv in die Haare.
Die Polizei wurde kurz nach 2 Uhr wegen einer Massenschlägerei in die türkische Gaststätte gerufen, traf aber dort keinen der Beteiligten mehr an. Im Zuge der Fahndung wurden kurz darauf sieben englische Soldaten im Alter von 19 bis 26 Jahren in der Neckarstraße kontrolliert. Sie wiesen durchweg schlägereitypische Verletzungen auf.
Da eine Klärung des Sachverhalts vor Ort nicht möglich war und sich zwei der Soldaten äußerst aggressiv gegenüber den eingesetzten Beamten verhielten, wurden die merklich unter Alkohol stehenden Herrschaften vorläufig festgenommen. Alkoholüberprüfungen ergaben Werte zwischen 0,7 und 1,6 Promille. Die Soldaten sind in Hameln stationiert und halten sich anlässlich einer Übung derzeit in Eberbach auf.

Noch während der Ermittlungen auf der Dienststelle wurde bekannt, dass sich eine Gruppe junger Spätaussiedler ins Eberbacher Krankenhaus begeben hatte, um dort Verletzungen ärztlich behandeln zu lassen, die von einer Schlägerei stammen könnten. Auch die Personalien dieser jungen Männer im Alter zwischen 19 und 22 Jahren wurden festgestellt. Die Alkoholüberprüfungen erbrachten in etwa die gleichen Werte wie bei den englischen Soldaten.
Ein genauer Hintergrund der Schlägerei war bei den bislang geführten Vernehmungen noch nicht zu ermitteln, die Polizei geht jedoch davon aus, dass es aufgrund des merklichen Alkoholkonsums beider Gruppen zunächst aus geringem Anlass zu einer verbalen Auseinandersetzung kam, die dann eskalierte und in die Massenschlägerei ausartete. Dabei wurden Teile des Mobiliars sowie mehrere Gläser und insgesamt 14 Billardstöcke zerstört.

Die Staatsanwaltschaft Heidelberg hat ein Ermittlungsverfahren gegen alle Beteiligten wegen wechselseitig begangener gefährlicher Körperverletzungen und Sachbeschädigung eingeleitet und die Erhebung von Fingerabdrücken sowie Lichtbildern angeordnet. Außerdem werden von der Polizei Speichelproben erhoben, um den Nachweis einzelner Tathandlungen führen zu können. In die Ermittlungen ist auch die britische Militärpolizei in Mönchengladbach eingeschaltet.

03.11.06

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