Von Barock zur Wiener Klassik - junge Fagottsolistin brillierte

(hr) In Kammerbesetzung gastierte heute Abend das Neue Zürcher Orchester unter Leitung seines Gründers Martin Studer-Müller in der katholischen Kirche St. Johannes Nepomuk in Eberbach.

Die Musiker aus der Schweiz gestalteten unter dem Motto "Mozarts königliche Hölzer" einen Abend, in dessen Mittelpunkt Mozarts Fagottkonzert in B-Dur (KV 191) stand, mit der brillanten jungen Solistin Sandra Frey am Fagott (unser BIld links). Ihr rang das Publikum nach lang anhaltendem Applaus noch eine Zugabe ab: Nur begleitet vom gezupften Cello intonierte die Preisträgerin des Schweizer Jugendmusikwettbewerbs den Irish-Folk-Song "The Town I loved so well" von Phil Coulter.

Begonnen hatte der Abend mit acht kurzen Sätzen einer Suite aus dem Werk "Rinaldo" von Barockmeister Georg Friedrich Händel. Am Ende bewies das Ensemble bei Franz Joseph Haydns Sinfonie Nr. 63 in C-Dur ("La Roxelane") pure Spielfreude und für die kleine Besetzung eine erstaunliche Klangfülle.
Dazwischen, nach einer kurzen Pause, war unter dem Titel "Zeitreise" eine außergewöhnliche Musikcollage zu hören, in der der zeitgenössische Komponist Martin Wettstein bekannte Themen von Wolfgang Amadeus Mozart kombinierte und verfremdete, um damit einen "Albtraum" Mozarts nachzuempfinden, den dieser womöglich während der Arbeit an seiner Oper "Don Giovanni" durchlebt hat.

Die Zuhörer spendeten dem Orchester reichlich Beifall, das sich mit der Wiederholung des flotten letzten Satzes aus Haydns Sinfonie als Zugabe bedankte. Der Eintritt zu dem von Kantor Godehard Weithoff organisierten Konzert war frei. Am Ausgang wurde um Spenden für das Neue Zürcher Orchester gebeten, das durch gezielte Nachwuchsförderung in den mittlerweile 20 Jahren seines Bestehens schon zahlreiche Musiktalente hervorgebracht hat.

Das Eberbacher Konzert war einer von zwei Deutschlandauftritten der aktuellen Tournee, die ansonsten nur Termine in der Schweiz aufweist. Morgen spielt das Orchester um 17 Uhr in der Evangelischen Kirche in Dossenheim.

Infos im Internet:
www.nzo.ch

13.03.10

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