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Ein interessanter und lebendiger Vortrag von Dr. Helmut Schmahl

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(Foto: privat)

(bro) (rh) „Warum sollen wir die Pfälzer Bauernlümmel hier ertragen?“ - von keinem anderen als Benjamin Franklin stammt dieser Ausspruch über die deutschen Siedler in Pennsylvania. „Sie drängen sich in unsere Ansiedlungen, wohnen in Rudeln zusammen und befestigen ihre Sprache und Sitten zum Verderben der unsrigen.“ Seine Sorge bestand darin, dass Pennsylvania, das von Englischen begründet wurde, eine Kolonie von „Fremdlingen“ werden könnte. So ganz falsch lag er damit nicht.

In der Vortragsreihe des Freundeskreis Ephrata zur Auswanderung aus dem Odenwald beleuchtete Dr. Helmut Schmahl, Alzey, kürzlich in Eberbach die Besiedelung und Akkulturation der südwestdeutschen Einwanderer in die neue kulturelle und soziale Umwelt. Sie waren wegen ihrer handwerklichen Fähigkeiten willkommen. Besonders beliebt waren Metzger, Bäcker und Bierbrauer. Die größten Brauereien z. B. Anheuser-Busch wurden von Deutschen gegründet.

Reger Briefkontakt bestand in die alte Heimat, wollte man den Daheimgebliebenen doch zeigen, dass man es in der neuen Freiheit zu etwas gebracht hatte. Die Briefe wurden in der Heimat weitergegeben und führten zu weiteren Auswanderungen. Konrad Beissel z. B. erreichte 1720 Amerika. 18 Jahre später folgten ihm gemeinsam mit den Gimbsheimer-Erleuchteten sein Bruder nach Ephrata und in der Folge eine Nicht und ein Neffe. Vom Neckartal und dem Odenwald erfuhren die Auswanderer nicht nur über die Briefe der Verwandten. Zahlreiche deutschsprachige Zeitungen druckten auch Ereignisse aus Eberbach und dem Odenwald, wie Dr. Schmahl anhand von Beispielen aufzeigte. Neben der Sprache, die sich bis heute im Pennsylvania-Dutch erhalten hat, haben sich auch typische Denkweisen, Wertvorstellungen und Verhaltensmuster erhalten. Dazu beigetragen haben auch seit der frühen Besiedelung die zahlreichen deutsch typischen Vereine wie Turn-, Gesangs- und Casinovereine. Einen weiteren Beitrag leisteten die Druckereien, die in hoher Zahl deutschsprachige Bücher etwa für die Nutztierhaltung oder Kochbücher, die sich an den veränderten Nahrungsmitteln orientierten. Manche der Bücher werden bis heute in phonetischer Schrift, in Pennsylvania Dutch, gedruckt.

So war es dann auch kein Wunder, dass die Auswanderer zu der Einsicht gelangten: „We are no strangers in this land“. Dr. Schmahl verstand es außerordentlich gut, unterlegt von mehr als 100 Charts, die Anpassung der Siedler in Pennsylvania nachzuzeichnen. Zur Überraschung der Anwesenden präsentierte er dann noch die Originalausgabe des 1768 im Kloster Ephrata gedruckten 300-seitigen Märtyrer-Spiegels.

Der Vorsitzende des Freundeskreises, Reiner Heun, bedankte sich für den außerordentlich interessanten und lebendigen Vortrag und hatte gleich noch eine Neuigkeit parat: Der aus New York stammende Historiker Chris Herbert hat in dem 1746 entstandenen Ephrata Codex, einer 900-seitigen Zusammenstellung von Musikkompositionen, die im Kloster entstanden und gesungen wurden, eine besondere Entdeckung gemacht. Der Ephrata-Codex war Konrad Beissels persönliche Musiksammlung. Nach dessen Tod wurde der Foliant von seinem Nachfolger, Peter Miller, 1771 an Benjamin Franklin übergeben und wird seitdem im Capitol in Washington verwahrt. Herbert fand bei seinen Recherchen heraus, dass die erste Komposition von einer Frau in Amerika aus dem Kloster Ephrata stammt. Insgesamt stammen mehrere Kompositionen von drei Frauen. Es waren Schwester Föben (Christina Lassle), Schwester Hanna (Hannah Lichti) und Schwester Ketura (Chatharina Hagaman). Ein weiteres Zeugnis über die Bedeutung des Cloister Ephrata bei der Besiedelung der Neuen Welt.

28.07.22

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