Straftaten haben in 2024 zugenommen - Immer noch gute AufklĂ€rungsquote V.l. Ralf-Peter Schwindt und Klaus GroĂkinsky (Foto: Claudia Richter)(cr) Zahlen und Fakten zur KriminalitĂ€tsentwicklung und die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2024 für den Bereich Eberbach mit Heddesbach und Schönbrunn wurden gestern im Polizeirevier Eberbach vorgestellt. Für Ralf-Peter Schwindt war es seine letzte Amtshandlung als Revierleiter.
Einmal im Jahr wird die polizeiliche Kriminalstatistik der Ăffentlichkeit vorgestellt. Schwindt und Klaus GroĂkinsky gaben bekannt, dass im vergangenen Jahr in ihrem ZustĂ€ndigkeitsbereich 777 Straftaten registriert wurden, was einen Anstieg von 7,8 Prozent im Vergleich zum Jahr 2023 bedeutet. 714 Straftaten wurden in Eberbach, 55 in der Gemeinde Schönbrunn und acht in der Gemeinde Heddesbach registriert.
Die AufklĂ€rungsquote ist zwar um 4,1 Prozent auf 60 Prozent (im letzten Jahr 64,1 Prozent) gefallen, liege aber dennoch deutlich über dem Durchschnitt des Rhein-Neckar-Kreises (56 Prozent) und somit auf einem guten Niveau, betonten Schwindt und GroĂkinsky. Die HĂ€ufigkeitszahl, also die Anzahl der registrierten Straftaten, die zum Vergleich mit anderen Kommunen auf 100.000 Einwohner umgerechnet wird, liegt im Revierbereich Eberbach bei 4.348. Im Rhein-Neckar-Kreis wurden für das vergangene Jahr 3.796 Straftaten pro 100.000 Einwohner ermittelt.
391 TatverdÀchtige konnten ermittelt werden, 56 TatverdÀchtige (14,3 Prozent) waren zur Tatzeit alkoholisiert. Die Zahl der TatverdÀchtigen unter 21 Jahren hat sich mit 108 Personen deutlich erhöht und liegt jetzt bei 27,6 Prozent. Der Anteil der nichtdeutschen TatverdÀchtigen wird mit 34 Prozent ausgewiesen.
Starke Zunahmen mussten bei Rohheitsdelikten (159 FĂ€lle) und bei Körperverletzungsdelikten (110 FĂ€lle) verzeichnet werden. Auch die Anzahl der FĂ€lle, bei denen Gewalt gegenüber Polizeibeamten ausgeübt wurde, hat sich mit 14 Angriffen verdoppelt. Im Bereich der EigentumskriminalitĂ€t (Diebstahl) sind die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr mit 166 FĂ€llen stark gestiegen und liegen somit deutlich über dem 5-Jahres-Durchschnitt.
Ebenso angestiegen ist die StraĂenkriminalitĂ€t mit 118 FĂ€llen im vergangenen Jahr an der GewaltkriminalitĂ€t ( 25 FĂ€lle). Es habe aber keine Straftaten gegen das Leben gegeben, so Schwindt.
Insgesamt wurden 100 SachbeschÀdigungen registriert, dazu zÀhlen unter anderem SachbeschÀdigungen in der Tiefgarage, der Stadthalle, und in 36 FÀllen wurden Fahrzeuge beschÀdigt.
Im vergangenen Jahr wurden 23 FahrraddiebstÀhle zur Anzeige gebracht. Drei DiebstÀhle konnten aufgeklÀrt werden. Hier gaben die Polizeibeamten den Tipp, das Fahrrad zu fotografieren und auf besondere Merkmale zu achten, um bei einer erforderlichen Anzeige das Rad auch genau beschreiben zu können.
Im Bereich der Vermögens- und FÀlschungsdelikte wurden 154 FÀlle registriert. Dazu zÀhlen auch die sogenannten Enkeltricks. Hier seien in der Vergangenheit dank aufmerksamer Mitarbeitender der Bankinstitute Delikte vereitelt worden.
Aufgrund der Cannabis-Legalisierung ab 1. April 2024 haben sich die Rauschgiftdelikte mit 26 FĂ€llen wegen VerstoĂes gegen das BetĂ€ubungsmittelgesetz mehr als halbiert. Allerdings seien in den ersten drei Monaten 12 FĂ€lle registriert worden. Man sei gerade in Bezug auf BetĂ€ubungsmittelkonsum bei Jugendlichen hochsensibel, so Schwindt.
Im vergangenen Jahr ergaben sich 30 FĂ€lle (in 2023 18 FĂ€lle) der sogenannten hĂ€uslichen Gewalt. In der Regel seien Frauen aus allen Altersschichten davon betroffen, so die Polizeibeamten. Innerhalb kürzester Zeit werde den Betroffenen geholfen. Auch hier funktioniere die Zusammenarbeit von Polizei, Ordnungsamt und Familiengericht sehr gut, so Schwindt.
20 angezeigte Sexualdelikte registrierte das Polizeirevier Eberbach, 16 FĂ€lle konnten aufgeklĂ€rt werden. In 12 FĂ€llen wurde gegen die TatverdĂ€chtigen wegen Besitzes oder Erwerbs von Kinderpornografie ermittelt. Es ist zu befürchten, dass die Dunkelziffer noch höher liegt.
RücklĂ€ufig waren im letzten Jahr LadendiebstĂ€hle (10 FĂ€lle) und Wohnungseinbrüche (3 FĂ€lle)
Auch die Verkehrsunfallstatistik wurde vorgestellt. Im ZustÀndigkeitsbereich des Polizeireviers Eberbach ereigneten sich 476 UnfÀlle, davon 9 in Heddesbach, in Schönbrunn 81 und in Eberbach 386. Bei 51 VerkehrsunfÀllen wurden 60 Personen leicht und 12 Personen schwer verletzt. Motorisierte ZweirÀder waren neunmal an UnfÀllen beteiligt, Radfahrer ebenfalls neunmal, es gab einen Verkehrsunfall mit Pedelec. Alkohol am Steuer war bei sechs UnfÀllen im Spiel, einmal mit Einfluss von Drogen.
109 Unfallfluchten, bei denen sich knapp jeder fünfte Unfallbeteiligte unerlaubt vom Unfallort entfernte, wurden im vergangenen Jahr verzeichnet, die AufklĂ€rungsquote lag bei 37,6 Prozent. 29 UnfĂ€lle aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit wurden verzeichnet.
Nach wie vor sei überhöhte Geschwindigkeit die Hauptursache für zum Teil schwere UnfĂ€lle. Ziel der polizeilichen Verkehrsüberwachung wird weiterhin âVision Zeroâ - ein StraĂenverkehr ohne Getötete und Schwerverletzte sein. Ein Schwerpunkt wird also auch in diesem Jahr die Verkehrsüberwachung sein, um Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren.
Der gestrige Montag war der letzte Arbeitstag für Ralf-Peter Schwindt, er ging nach der Vorstellung dieser Statistiken tatsĂ€chlich nach über 45 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand. Offiziell verabschiedet wurde der Revierleiter bereits am vergangenen Freitag (wir berichteten). Sein bisheriger Stellvertreter Klaus GroĂkinsky wird ab 1. Mai das Revier kommissarisch leiten.
29.04.25
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Immer mehr junge TĂ€ter, AuslĂ€nderanteil überproportional hoch und dabei ist noch gar nicht aufgeschlüsselt, wer Deutscher mit Migrationshintergrund ist. Eberbach ist keine Insel, die KriminalitĂ€tsentwicklung passt ins bundesweite Lagebild. "Deutschland wird sich Ă€ndern, und ich freu mich drauf", hat Frau Göring -Eckardt (Grüne) 2015 gesagt. Recht hat sie behalten, wir dürfen uns jetzt alle "freuen". Schlimm daran ist, dass auf alle AuslĂ€nder, die sich bei uns integrieren und beitragen unser Gemeinwesen zu stützen, ein schlechtes Licht fallen kann. Aber soll man deswegen die Wahrheit verschweigen?
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