Von Burgen, Neckar, Wald bis Brauereien
(bro) (uh/pw) Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr führte kürzlich die Initiative „Lebendige Demokratie Eberbach“ unter der Leitung von Petra Weidner und Ulli Heimlich eine Zukunftswerkstatt zum „Eberbacher Manifest“ durch.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand dieses Mal der Satz: „Wir bewahren das vielfältige kulturelle Erbe unserer Stadt.“
Erstmals war die Veranstaltung auf Initiative der VHS-Leiterin Melanie Potoski in das Programm der Volkshochschule Eberbach aufgenommen worden. Als Referent hatte sich Hubert Richter, Stadtrat, Förster und Verantwortlicher für den Turmtreff auf dem Ohrsberg, zur Verfügung gestellt.
Er gab einen kurzweiligen Überblick über die Geschichte Eberbachs und begann zunächst bei den vier Burgen der Stadt, die bereits um 1100 n. Chr. erwähnt wurden: die drei Burgen der Eberbacher Burgruine sowie die Ohrsberg-Burg. Von der ersten urkundlichen Erwähnung Eberbachs im Jahre 1196 über die Lehensurkunde Heinrichs VII. aus dem Jahr 1227 spannte er den Bogen bis zu den kurpfälzischen und badischen Zeiten Eberbachs.
Besonders hob er die Bedeutung des Waldes, des Neckars, der Neckarschifffahrt und der Natursteine für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt hervor. Überraschend war für die Teilnehmenden die Information, dass Eberbach ursprünglich rund 20 Brauereien beherbergte – ein Zeugnis davon ist heute noch das „Haus Rose“ am Neuen Markt.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung stand die Frage im Mittelpunkt, was heute zur Bewahrung des vielfältigen kulturellen Erbes der Stadt Eberbach beitragen kann. In drei Kleingruppen entwickelte sich ein lebhafter Austausch zwischen den Teilnehmenden.
Vorrangig wurde der Wunsch nach mehr Begegnung zwischen Jung und Alt sowie zwischen den verschiedenen Kulturen geäußert. Ebenso wurde eine bessere Öffentlichkeitsarbeit zu den kulturellen Angeboten Eberbachs angemahnt – vieles sei einfach nicht bekannt. Immer wieder konnten sich die Teilnehmenden gegenseitig mit Informationen über vorhandene kulturelle Angebote überraschen.
Im Anschluss an die Veranstaltung bestand die Möglichkeit, an einer Nachtwächterführung durch Eberbach teilzunehmen. Die Teilnehmenden wurden vor dem Rathaus im historischen Gewand des Nachtwächters – mit schwarzem Umhang, Dreispitz, Laterne und Hellebarde – begrüßt. Auch das Horn, das seinerzeit als Feueralarm diente, wurde vorgeführt.
In der einbrechenden Dunkelheit wurde dieser Stadtrundgang durch die sachkundige und humorvolle Führung zu einem besonderen Erlebnis, das auch von zahlreichen Passanten aufmerksam verfolgt wurde.
Die VHS-Veranstaltungsreihe zum Eberbacher Manifest wird im Frühjahr 2026 fortgesetzt. Nähere Informationen gibt es im Internet (Link s. u.)
Infos im Internet: www.lebendige-demokratie-eberbach.de
27.10.25
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