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Platz zum Verweilen am Wolfsstein

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Die neue Lions-Bank am Wolfsstein, v.l. Dr. Ulrich Bennemann, Initiator Tobias Kuhlmann, Motorsägenkünstler Micha Reichert, Lions-Präsident Prof. Dr. Stefan Leukel, Urs Nedbal (sitzend) und Stadtförster Joachim Maier. (Foto:privat)

(hr) (mg) Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Wolfssteins hat der Lions-Club Eberbach am Denkmal für den letzten Wolf im Odenwald eine Sitzbank gestiftet.

Der Wolfsstein im Stadtwald am Matzenbergweg (etwa 300 Meter unterhalb des Friesenecks bei Unterdielbach) wurde im August 2000 vom Lions-Club errichtet. Er erinnert an den letzten Odenwälder Wolf, der vor rund 160 Jahren von Vincenz Diemer aus Schollbrunn auf Eberbacher Gemarkung erlegt wurde. Der präparierte Wolf ist heute im Museum der Stadt Eberbach ausgestellt. Zum Zeitpunkt der Errichtung des Denkmals war kaum absehbar, dass sich die Wolfspopulation in Deutschland eines Tages wieder ausbreiten würde und das Thema im Jahr 2025 eine neue gesellschaftliche und politische Brisanz erhalten sollte. Gerade diese Aktualität, aber auch das runde Jubiläum, waren für den Lions-Club Anlass, den Erinnerungsort weiterzuentwickeln. Deshalb wurde beschlossen, den Platz durch eine Ruhebank aufzuwerten und damit einen zusätzlichen Mehrwert für Besucher zu schaffen.

Da der Bereich um den Wolfsstein inzwischen als Waldrefugium ausgewiesen ist und die Verkehrssicherung dort schwieriger wurde, erfolgte in Abstimmung mit der Stadt eine geringfügige Verlegung des Steins. Unter Regie der Stadtförsterei Eberbach, vertreten durch Joachim Maier, wurde das Denkmal einige Meter weiter an den nahegelegenen “Wolfsweg“ versetzt.

Die neue Bank ist ein handgefertigtes Unikat. Entworfen und hergestellt wurde sie vom Motorsägenkünstler Micha Reichert. Kurz vor Weihnachten wurde die Bank im Beisein von Micha Reichert, Stadtförster Joachim Maier sowie mehreren Mitgliedern des Lions-Clubs offiziell “in Betrieb genommen” (unser Bild).
“Die Bank lädt Wanderer und Spaziergänger nun dazu ein, an historischer Stätte innezuhalten und die umgebende Natur auf sich wirken zu lassen“, so Club-Präsident Prof. Dr. Stefan Leukel. Er dankte im Namen des Lions-Clubs allen Beteiligten ausdrücklich für ihr Engagement. Ein besonderer Dank galt Tobias Kuhlmann, Vize-Präsident des Lions-Clubs Eberbach. Als Wildtierbeauftragter des Neckar-Odenwald-Kreises verfügt er über eine besondere fachliche Nähe zum Thema und hat das Projekt federführend initiiert, inhaltlich begleitet und organisatorisch umgesetzt. Anwesend war auch Lions-Mitglied Dr. Ulrich Bennemann, Leiter des Fachdienstes Veterinärwesen und der unteren Jagdbehörde im Neckar-Odenwald-Kreis.

Ergänzt wird der Erinnerungsort durch ein Buch des inzwischen verstorbenen Dr. Dieter Röckel, selbst langjähriges Mitglied des Lions-Clubs Eberbach. Er hat die Geschichte des letzten Wolfs im Odenwald im Jahr 1999 umfassend aufgearbeitet und damit einen wichtigen Beitrag zur regionalen Erinnerungskultur geleistet. Diese Publikation war ursprünglich auch die Initialzündung für die Stiftung des Gedenksteins durch den Lions-Club. Der Club plant, das Thema Wolf auch digital stärker zu erschlieĂźen. Im Zuge der Aktualisierung der Club-Website soll eine eigene Rubrik entstehen, die historische Hintergründe und aktuelle Entwicklungen beleuchtet. Diese Inhalte sollen künftig direkt am Denkmal über einen QR-Code abrufbar sein.

23.12.25

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