Karsten Huschke wird 2008 neuer Intendant der Zwingenberger Schlossfestspiele

(ag) (sch) In einer außerordentlichen Vorstandssitzung wurde Karsten Huschke für das nächste Jahr offiziell zum neuen Intendanten für die Zwingenberger Schlossfestspiele berufen. Er tritt damit die Nachfolge des hoch angesehenen Professors Friedemann Eichhorn an. Die Kontinuität bei den Schlossfestspielen Zwingenberg will Karsten Huschke nicht unterbrechen. Dafür sieht er auch gar keinen Grund: „Ich bin mir wohl bewusst, wessen großes Erbe ich da antrete. Meine Vorgänger Johannes Guido Rumstadt und Friedemann Eichhorn haben hier so großartige Arbeit geleistet und die Schlossfestspiele zu dem gemacht, was sie heute sind, warum sollte ich da das Rad neu erfinden?“

Gleichwohl hat sich Karsten Huschke, der Erster Kapellmeister am Theater der Stadt Koblenz ist und in Zwingenberg seit 2002 regelmäßig als Dirigent arbeitet, durchaus seine Gedanken zur Saison 2008 gemacht, für die er „mit ganz viel Herzblut“ verantwortlich sein wird. - „So ganz unvorbereitet war ich dann ja nicht, als der Ruf aus dem Mosbacher Landratsamt kam“, schmunzelt er. Und auf dem einen oder anderen Waldspaziergang habe er sich schon im Vorfeld überlegt, jährlich eine „größere Choroper“, eine zweite Oper und, zumindest 2008, ein klassisches Musical auf die Bühne bringen zu wollen. Er halte die Idee von Friedemann Eichhorn, den „Freischütz“ 2006 auszusetzen, um das Interesse und die Begeisterung sowohl des Publikums als auch des Orchesters und des Chores neu zu entfachen, für richtig und wolle auch künftig daran festhalten. „Diese Oper kann durch einen zweijährigen Rhythmus nur gewinnen“, ist sich Huschke sicher. Grundsätzlich will er das „Maß an Anspruch“ weiter anheben. Zu Einzelheiten wollte sich Karsten Huschke, mit dessen Engagement sich ein Kindheitstraum erfüllt hat, allerdings noch nicht äußern. - „Jetzt kommt ja auch erst mal die Jubiläumssaison, und für die ist immer noch Professor Eichhorn zuständig.“
Der scheint einmal mehr das richtige Händchen gehabt zu haben, denn der Vorverkauf läuft hervorragend. „Die Besucher scheinen der Jubiläumssaison und dem wirklich tollen Programm Respekt zu zollen und auch die Sponsorengelder, die eine ganz wertvolle Hilfe sind, wurden aufgestockt. Auch das Land Baden-Württemberg beteiligt sich 2007 mit einer Sonderzulage“, freut sich Landrat Dr. Achim Brötel. - „Kein Zweifel, die Zwingenberger Schlossfestspiele haben sich in den 25 Jahren ihres Bestehens weit über die Region hinaus etabliert.“ Was mit ein Verdienst von Professor Friedemann Eichhorn sei, wie Dr. Brötel betont: „Ihm gilt unser ganz besonderer Dank, den wir bei der offiziellen Verabschiedung im Rahmen des großen Jubiläumskonzertes mit anschließendem Jubiläumsfest auch noch einmal ausdrücklich aussprechen werden.“

Derweil blickt Friedemann Eichhorn auf sechs Jahre Zwingenberg schon jetzt mit einem weinenden Auge zurück. Diese ganz besondere Mischung aus Professionalität und familiärer Atmosphäre in und um das Schloss herum, das wunderbare Miteinander in der Festspielleitung und mit allen Beteiligten, das, was die „Zwingenberg-Familie“ ausmache, das erleichtere ihm nicht den Abschied.
Besondere Erfolge neben der großartigen künstlerischen Leitung unter der Intendanz von Friedemann Eichhorn waren, trotz oft nicht optimaler Wetterbedingungen, die hohen Besucherzahlen. Jede Saison konnte mit einem positiven Haushalt abgeschlossen werden. Investitionen wie mehrere Hundert neue Zuschauerstühle wurden so ermöglicht. Zu den Glanzlichtern seiner Amtszeit zählten die Verpflichtungen von international bekannten Künstlern, u. a. von Peter Brenner (Regie in Mozarts Figaros Hochzeit) und Kammersänger Franz Mazura. Groß schrieb Eichhorn auch die Nachwuchsförderung. Zahlreiche Sänger, die er mit Rollendebüts nach Zwingenberg einlud, feiern inzwischen große Erfolge auf renommierten Bühnen.
Nun aber soll seine letzte Saison noch einmal zu etwas ganz Besonderem werden. Die Zeichen dafür stehen jedenfalls gut.

Karsten Huschke
Karsten Huschke, der 1970 im thüringischen Mühlhausen geboren wurde, hat sechs Jahre an der Musikhochschule zu Weimar studiert. Seine musikalische Laufbahn startete er als Solorepetitor und Kapellmeister am Opernhaus Nürnberg, bevor er 1999 ans Theater der Stadt Koblenz wechselte, wo er seit 2002 als geschäftsführender Erster Kapellmeister für ein breites Spielplanrepertoire in Oper, Operette, Musical und Ballett verantwortlich ist. Ebenfalls 2002 dirigierte er zum ersten Mal in Zwingenberg den „Freischütz“ und „Der Vetter aus Dingsda“. Seither ist Huschke regelmäßig bei den Schlossfestspielen dabei, womit sich für ihn trotz der großen Arbeitsbelastung ein Kindheitstraum erfülle, da er die ländliche Umgebung, den Enthusiasmus und die Professionalität der Künstler und Ehrenamtlichen und die familiäre Atmosphäre sehr schätze. Der neue Intendant, der auch der Wunschkandidat seines Vorgängers ist, hat in seiner kapellmeisterlichen Laufbahn unter anderen alle wichtigen Mozart-Opern, die frühen Verdi-Opern, außerdem „Rheingold“, „Tristan und Isolde“ und „Parzival“ von Wagner dirigiert und ist damit bestens für seine neue Aufgabe geeignet. 2007 wird er das große Jubiläumskonzert am 18. August dirigieren, in dessen Verlauf auch offiziell die „Stabübergabe“ von Professor Friedemann Eichhorn an Karsten Huschke erfolgen wird.

Infos im Internet:
www.schlossfestspiele-zwingenberg.de

29.06.07

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