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Stadtwerke liefern Nahwärme aus Hackschnitzeln

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Kernstück der Heizzentrale ist der 800-Kw-Kessel (l.). Rechts Werksleiter Stefan Schwarz bei Erläuterungen zur Anlage. (Fotos: Hubert Richter)

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(hr) Mit einem Jahr Verspätung wurde jetzt die neue Holzheizzentrale für das Nahwärmenetz in Eberbach-Nord fertiggestellt. Bereits vor einigen Tagen wurde der mit Hackschnitzeln betriebene Kessel angefeuert. Die offizielle Inbetriebnahme durch Bürgermeister Bernhard Martin erfolgte heute gegen Abend.

Betrieben wird die Anlage durch die Stadtwerke Eberbach, die rund 1,5 Millionen Euro in das Projekt investiert haben. Fast zwei Drittel davon kostete die Heizzentrale selbst. Der Rest wurde für den Ausbau des 850 Meter langen Nahwärmenetzes und für die Wärmeübergabestationen in den belieferten Gebäuden fällig. Die Bauphase für das neue Heizwerk musste wegen Angrenzereinsprüchen zeitweise unterbrochen werden, weshalb die Fertigstellung länger dauerte als geplant.

Die Holzheizzentrale mit ihrem 800-Kw-Kessel versorgt im Verbund mit der Gasheizzentrale im Steige-Schulzentrum unter anderem mehrere Wohngebäude in der Berliner Straße und in der Stettiner Straße mit Nahwärme. Der jährliche Gesamtwärmebedarf liegt bei rund 4.000 Mwh, das entspricht ungefähr einer Heizölmenge von 500.000 Litern. 85 bis 90 Prozent der Wärme soll aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz erzeugt werden. Den Rest soll - in Spitzenlastzeiten und in den Sommermonaten - weiterhin die Gasheizung in der Schule liefern. Die jährlich erforderliche Menge an Hackschnitzeln dürfte bei rund 7.000 Kubikmetern liegen. Für bestmögliche Effizienz verfügt die Anlage über einen Wärmespeicher mit 100.000 Litern Wasser. Die Abgase aus dem Heizkessel werden über einen Elektrofilter gereinigt, der die Staubemissionen auf einen Wert von 50 mg pro Kubikmeter Abgas senken soll, was einem Drittel des derzeit vorgeschriebenen Grenzwertes entspricht.

Durch die Befeuerung mit heimischem Holz leistet die neue Anlage einen Beitrag zum Klimaschutz, denn die Kohlendioxidbilanz fällt günstig aus: Um fast 1.000 Tonnen pro Jahr kann dadurch der Ausstoß des als klimaschädlich geltenden Gases gegenüber der Beheizung mit Öl und Erdgas gesenkt werden.

Im kommenden Jahr soll die Holzheizzentrale mit einem "Tag der offenen Tür" der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

06.12.10

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