Nach Marktanteilen knapp an Gelita-Gruppe vorbeigezogen

(jc) Der neben der Eberbacher Gelita-Gruppe bedeutendste Weltmarkthersteller für Gelatine, die Degussa AG hat ihr Gelatine-Geschäft für 265 Mio. Euro komplett an die niederländische Sobel NV verkauft. Dies gab das Tochterunternehmen des Eon-Konzerns, das sich künftig auf die Spezialchemie konzentrieren will, gestern in Düsseldorf bekannt. Degussa lieferte sich auf dem Weltmarkt mit jeweils produzierten rund 47.000 Jahrestonnen Gelatine zuletzt ein Kopf an Kopf - Rennen mit der Gelita-Gruppe. Mit der bisherigen, relativ geringen Sobel-Produktion von rund 3000 Tonnen ziehen die Niederländer nun knapp an den Eberbachern vorbei. DGF–Vorstand Reinhard Schrieber sieht für die Gelita-Gruppe aber keine negativen Auswirkungen – im Gegenteil: Man beobachte die fortschreitende Konzentration in der Branche bereits seit mehr als 20 Jahren und erwarte durch die aktuelle Übernahme eher positive Effekte. Das wirtschaftliche Vertrauen der Niederländer in das Produkt Gelatine und der nach Analysteneinschätzung unerwartet hohe Verkaufserlös für die Degussa-Sparte wertete der Manager heute gegenüber dem EBERBACH-CHANNEL als positives Signal für eine von eher geringem Wachstum geprägte Branche. Es zeige sich außerdem zunehmend, dass die Produktion von Gelatine in Zukunft in den Händen von Unternehmen liegen werde, die dieses Produkt als Kerngeschäft verstünden. Auch der bevorstehende Kauf des australischen Gelatine-Hersteller Leiner Davis aus der Gruppe eines dortigen Mischkonzerns durch das Eberbacher Unternehmen verdeutliche dies. Die Gelita-Gruppe wird dann mit mehr als 25% Weltmarktanteil wieder deutlich an den Niederländern (18%) vorbeiziehen. Für diese Akquisition stehe allerdings noch die Zustimmung der amerikanischen Kartellbehörden aus.

11.01.02

[zurück zur Übersicht]