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Mehr Geld im Haushalt aufgrund verspÀteter Abwasser-Nachkalkulation
 Die Eberbacher KlĂ€ranlage (Archivfoto: Hubert Richter)(cr) In den Jahren 2016 bis 2018 zahlten die Eberbacher zu hohe Abwassergebühren. Das überschüssige Geld wird nicht zurückgegeben, sondern kommt dem Gesamthaushalt zugute. Das beschloss gestern Abend der Eberbacher Gemeinderat gegen die Stimmen der AGL-Fraktion.
Der Abwasserbereich (Kanalnetz, KlĂ€ranlage) ist eine sogenannte âkostenrechnende Einrichtungâ und darf eigentlich keine Gewinne erzielen. Die Gebühren sollen über mehrere Jahre hinweg immer zu einem Ausgleich der Einnahmen und Ausgaben führen, also idealerweise zu einer exakten Kostendeckung. Zuviel gezahlte Gebühren müssen per Gesetz in der nĂ€chsten Gebührenkalkulation mindernd berücksichtigt werden. Das allerdings nur, wenn die Ăberzahlung nicht lĂ€nger als 5 Jahre zurückliegt.
Insgesamt hat die - verspĂ€tete - Nachkalkulation der Abwassergebühren für 2016 bis 2018 eine Ăberdeckung von mehr als einer Million Euro ergeben. Da aber inzwischen mehr als 5 Jahre verstrichen sind, hielten sich Verwaltung und Ratsmehrheit an die Gesetzeslage, wonach das Geld dem allgemeinen Haushalt zuzuführen ist.
Allerdings sieht das Gesetz auch vor, dass der Gemeinderat per freiwilligem Beschluss auch nach Ablauf der 5 Jahre den Gebührenüberschuss zurückgeben kann. Deshalb wollte die AGL-Fraktion gestern die Million in die nĂ€chste Gebührenkalkulation 2026 bis 2028 einflieĂen lassen und so den Gebührenzahlenden wieder zurückerstatten. Denn diese könnten ja nichts dafür, dass die Stadt so lange für die Nachkalkulation gebraucht habe, so AGL-Fraktionssprecher Peter Stumpf. Begründet wurde die Verzögerung bei den Nachkalkulationen mit der haushaltsrechtlich erforderlichen Erstellung einer âEröffnungsbilanzâ rückwirkend zum 1. Januar 2014.
Verwaltungsmitarbeiter Dieter Koch warnte vor einer Senkung der Abwassergebühren durch Verrechnung des Ăberschusses, weil niedrigere Abwassergebühren zu geringeren Zuschüssen bei Investitionen in diesem Bereich führen könnten.
In der Abstimmung blieb die AGL mit ihrer Ansicht und mit vier Gegenstimmen allein. Die gebührenfinanzierte Million soll nun dazu dienen, die erwartet schwierige Haushaltslage der kommenden Jahre etwas zu erleichtern. Es kommt eventuell noch was dazu, denn die Abwassergebühren-Nachkalkulation für 2019 könnte ebenfalls mehr als 5 Jahre verspĂ€tet fertig werden. Falls auch sie mit Ăberschuss abschlieĂt, gibt es nochmals Geld für den StadtsĂ€ckel, sofern die Ratsmehrheit wieder so entscheidet wie gestern.
29.11.24
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Von Eagles (07.12.24): | Die Sache ist aus meiner Sicht relativ klar, der Ăberschuss ist verjĂ€hrt und bis die Kalkulation für 2019 vorliegt, verschwindet dieser Ăberschuss (wenn ein Ăberschuss vorhanden ist) auch wieder im Bermuda Dreieck der stĂ€dtischen Finanzen. Da diese Kosten über die Stadtwerke für die Stadt abgerechnet werden, sollte man jetzt nicht schimpfen, sondern einfach reagieren. Ich werde mir jetzt nach all den Jahren als Kunde der Stadtwerke neue Lieferanten für Strom und Gas suchen und die LiefervertrĂ€ge mit den Stadtwerken kündigen. Ausrichten kann man nur dann etwas wenn man reagiert und nicht den Kopf in den Sand steckt. Die nehmen mir das Geld weg und ich suche mir Mittel und Wege Geld zu sparen.
| Von I.z (04.12.24): | Schön frech... jahrelang Zeitlassen bis die Frist zum zurückzahlen vorbei ist. Und natürlich wird dann auch zu Gunsten der Stadt entschieden . Wie kommt man dazu Geld das einem nicht gehört einfach zu behalten. Aber kennt man ja ..der Fisch stinkt vom Kopf .
| Von Prima GeschĂ€ftsmodell  (04.12.24): | Das scheint mir ein prima GeschĂ€ftsmodell. Mach die Nachkalkulation zu spĂ€t, dann kannste das überzahlte Geld behalten.
Mir strÀuben sich die Haare, wie die ZustÀndigen mit ihren Kunden um gehen.
Ich hÀtte gerne mal eine offizielle Auskunft, warum man es nicht schafft, die Nachberechnungen fristgerecht fertig zu stellen.
Da liegt das Verdacht nahe, dass gebummelt wird bis die Frist von 5 Jahren für die Ăberzahlung rum ist.
| Von KP (03.12.24): | Na, da ist sie doch, die fehlende Million für den Bau des neuen Hallenbades!
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