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Hans-Dieter Willisch begeisterte sein Publikum


Ob als Deutscher Michel im Gespräch mit seinem Publikum, als Handkäsfestbesucher oder Fernsehkoch Roberto Tortellini - Hans-Dieter Willisch begeisterte sein Publikum (Fotos:Böhm)

(ub) Sein erstes Gastspiel in Eberbach als "Der Deutsche Michel – Die Stimme der Kurpfalz" wurde für den weit über die Region hinaus bekannten Kurpfälzer Mundartkabarettisten, Schauspieler und Fernsehmoderator Hans-Dieter Willisch mit seinem Programm ein voller Erfolg. Eingeladen vom CDU-Stadtverband Eberbach gab er im Hotel "Krone-Post" Highlights aus verschiedenen Programmen zum Besten und zeigte sein unglaubliches komödiantisches Talent. Das Publikum dankte ihm seine liebenswerte Art, mit der er die "typisch deutschen Eigenarten" und das Kurpfälzer Alltagsgeschehen humorvoll karikierte, mit vielen Lachsalven und Aufforderung nach Zugaben.
Mit seiner Paraderolle als "Deutscher Michel" bahnte sich Willisch - mit langem Nachthemd und Schlafmütze bekleidet- leutselig und kontaktfreudig seinen Weg durchs Publikum zur Bühne und begann sogleich, sich ein deftiges Pfälzer "Veschper mit Lewwerworschtbroud" zu richten, das er in "kleene Reiderlin" schnitt und im Publikum verteilte. Anschaulich philosophierte Willisch, keineswegs schlafmützig, über des Deutschen wichtigstes Phänomen, das "gemiedlich sitze". "So rischdisch gemiedlich" sei es, wenn der Deutsche im Ausland durch rhythmisches Auf-den-Tisch-Schlagen "Wir machen durch bis morgen früh" sänge oder das der Völkerverständigung förderliche "Urlaubs-Esperanto" spräche. Sein "Besuch bei Familie Wentzenauer" gerät zur Katastrophe, gibt es doch keineswegs das erhoffte und wegen tagelangem Fasten dringend nötige Festmahl, sondern stundenlange Nachhilfe in Sachen Verschönerung des eigenen Heims nebst dazugehörigem Video. Und sein Magenknurren kann der gebeutelte Gast nur mit Mühen verbergen, während der stolze Gastgeber ihn unentwegt zum Schätzen der Kosten auffordert und seine ohnehin schon wohlwollenden Schätzungen regelmäßig mit der Aufforderung "Hänge Se noch e Null droo!" toppt. Willischs besondere Passion ist die kurpfälzische Mundart. In den achtziger Jahren entdeckte ihn der Leiter des Ludwigshafener Prinzregententheaters, Bernhard F. Droppmann, und bei Michael Timmermann vom Nationaltheater Mannheim nahm er Schauspielunterricht. 1990 dann gründete Willisch das für seine Mundartstücke bekannte Oststadt-Theater Mannheim und war auch lange Jahre dessen Leiter. Seit 1997 hat Willisch sein eigenes Boulevardtheater Deidesheim, wo er zusammen mit so bekannten Gästen wie Elsbeth Janda oder Paul Tremmel die Kurpfälzer Mundart dem Publikum nahe bringt.
Und so ist der zweite Teil des Abends auch fast ausschließlich der Kurpfälzer Mundart gewidmet, mit Gedichten und Sketchen, die u.a. aus der Feder des schon erwähnten Paul Tremmel, aber auch aus der eigenen stammen. Man trifft den "Handkäsfeschd-Besucher", der auf der Heimfahrt mittels mehrerer eingepackter Handkäse das ganze Eisenbahnabteil unbenutzbar macht, ebenso wie den brillant dargestellten Zeitgenossen, der sich im Herbst einen Schoppen "Neie Woi un e Schtigg Zwiwwlkuche" munden lässt, ohne an die Folgen zu denken. Und so ganz nebenbei erfährt man auch viel über die Eigenarten der Kurpfälzer, beispielsweise jedem Ort außer dem offiziellen Gemeindenamen einen im Volksmund gebräuchlicheren zu geben. Welche Auswirkungen das für einen der einheimischen Sprache und Besonderheiten nicht mächtigen bei der Wegsuche haben kann, auch das führt Willisch seinem Publikum plastisch vor Augen. Doch er analysiert die kleinen Schwächen des in der Kurpfalz ansässigen Menschenschlags nicht nur mit viel Feingefühl, er wirbt ebenso für dessen Liebenswürdigkeit und Unkompliziertheit. Am Ende hat Willisch sein Ziel erreicht. Trotz der bewussten Überzeichnung des Kabarettisten haben sowohl die "Opfer" seiner Spötteleien als auch Gäste aus anderen Gegenden Deutschlands die wichtige Erkenntnis, dass der "typische Kurpfälzer" ein sympathischer, liebenswerter Zeitgenosse mit einem besonderen Sinn für Humor ist, und Hans-Dieter Willisch in diesem Sinne ein "typischer Kurpfälzer".
Als Dank für seine hervorragende Vorstellung erhielt Willisch noch eine reichliche Wegzehrung mit heimischen Bärlauchprodukten,die ihm Ute Böhm zusammen mit einem Blumenstrauß überreichte.
In einer Zugabe bewies Willisch noch einmal seine Wandlungsfähigkeit. Als italienischer Fernsehkoch "Roberto Tortellini vom Europäischen Kochstudio" unterwies er sein Publikum in der Zubereitung eines typisch deutschen Gerichts, dessen Rezept zu Ehren einer bekannten Persönlichkeit entwickelt wurde – der "Roulade à la Helmut", der Kohl-Roulade.

Info: Hans-Dieter Willisch tritt im Rahmen der Langen Nacht der Museen am Samstag, den 29.3., im Textil-Museum Max Berk in Heidelberg-Ziegelhausen auf.

Infos im Internet:
www.boulevard-deidesheim.de


27.03.03

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